Wort des Präsidenten – „Gemeinsam sind wir Luxemburgs Wirtschaft“

01.01.2021

Wort des Präsidenten Michel Reckinger anlässlich seines Amtsantritts.

Meine Damen und Herren Unternehmer(innen) und Geschäftsführer(innen),

Wir sind Handwerker, Geschäftsinhaber, Gastronomen, Industrielle und Finanzfachleute.

Gemeinsam repräsentieren wir das Wirtschaftsgefüge Luxemburgs. Wir schaffen Werte und Perspektiven sowohl für die Gemeinschaft als auch für den Einzelnen. Wir sind stolz auf unsere Berufe und die Arbeit, die wir in unseren Unternehmen leisten.

Gleichzeitig sind wir uns bewusst, dass alle wirtschaftlichen Aktivitäten in einem sozialen Kontext stattfinden. Die Wirtschaft und die Unternehmen sind integraler Bestandteil der Gesellschaft. Um sich an der gesellschaftlichen und politischen Debatte zu beteiligen, haben die verschiedenen Wirtschaftssektoren Berufsverbände gegründet, die die Interessen der Unternehmen, unter Berücksichtigung aller Stakeholder, vertreten.

Die Union des Entreprises Luxembourgeoises (UEL), deren Präsidentschaft ich gerade übernommen habe, ist der Zusammenschluss von 6 Arbeitgeberverbänden und 2 Berufskammern. Gemeinsam befassen wir uns mit den übergreifenden Themen, die alle Unternehmen betreffen, wie Steuern, Arbeitsbeziehungen und soziale Absicherung.

Michel Reckinger, Präsident der UEL © Laurent Antonelli

Die UEL setzt sich für eine nachhaltige und dynamische Wirtschaft ein, die dem Land, seinen Bewohnern und Beschäftigten zugute kommt.

In diesem Sinne sind wir der Überzeugung, dass Unternehmen eine soziale Verantwortung haben, die über ihre Geschäftsziele hinausgeht. Weiterhin glauben wir ebenfalls, dass die Sozialpartner und die Politik ihrerseits eine wirtschaftliche Verantwortung gegenüber den Unternehmen und ihrer Fähigkeit zur Wertschöpfung haben.

In den letzten Jahren mussten wir jedoch feststellen, dass die Anliegen der Unternehmen weder von der Regierung noch von den Gewerkschaften angemessen berücksichtigt wurden.

Die Arbeitsorganisation, der Verwaltungsaufwand, die zahlreichen Automatismen und die mangelnde Produktivität sind beispielhafte Themen, die sowohl kleine als auch große Unternehmen vor ernste Probleme stellen und für die bislang keine zufriedenstellenden Lösungen gefunden wurden.

Darüber hinaus hat die Pandemie, deren Folgen uns noch lange begleiten werden, auch die Ungleichbehandlung der Selbständigen aufgezeigt, welche bei weitem nicht den gleichen Sozialversicherungsschutz genießen wie die Arbeitnehmer. Weitere Herausforderungen, die sich auch stark auf die Unternehmen auswirken, sind die Knappheit an Wohnraum und die Energiewende. Die Liste der Politikbereiche, in denen wir handeln müssen, ist somit lang.

Als Präsident der UEL wird es meine Priorität sein, wirtschaftliche Überlegungen und die positive Rolle der Unternehmen stärker in die politische Debatte einzubringen. Auch wenn dies trivial erscheinen mag, ist jeder Fortschritt an der sozialen und ökologischen Front nur dank einer dynamischen Wirtschaft und wettbewerbsfähigen Unternehmen möglich, die die finanzielle und budgetäre Grundlage für jede Politik sind. Leider haben einige Akteure diese offensichtliche Tatsache nicht im Blick, wenn sie Entscheidungen treffen, die uns betreffen.

Als Wirtschaftsvertreter müssen wir uns aktiv an der Debatte beteiligen und für unsere gemeinsame Sache einstehen. Treten Sie Ihrem Branchenverband bei, falls Sie dies nicht bereits getan haben. Wenn wir eine aktivere Rolle in der Politik spielen wollen, müssen wir uns die Mittel geben, um unsere Ziele zu erreichen. Jeder Unternehmer ist ein Botschafter für seine Branche. Zögern Sie nicht mit ihren Bekannten und ihrem Umfeld über die Herausforderungen zu sprechen, die Sie als Unternehmer zu bewältigen haben.

Der Schlüssel zu unserem Erfolg liegt darin, dass die größtmögliche Zahl von Menschen die Legitimität unserer Positionen verstehen, die in den allermeisten Fällen auf die nachhaltige Entwicklung unseres Wirtschaftsstandortes ausgelegt ist – und selten auf einen kurzfristigen Profit abzielt. Es ist diese Realität, die wir wieder ins Zentrum der Debatte rücken wollen.

Es gibt nur eine Wirtschaft in Luxemburg, und alle sind von ihr abhängig; Unternehmen, Mitarbeiter sowie öffentliche und politische Institutionen. Alle tragen eine Verantwortung, um ein Luxemburg zu erhalten, in dem es sich gut leben lässt.

Ich danke Ihnen für Ihre Unterstützung und verbleibe hochachtungsvoll,

Michel Reckinger

Präsident der UEL