Eco News Flash Nr. 14 – Ein steuerlicher Rahmen für KMUs

03.10.2023

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) bilden das Rückgrat der luxemburgischen Wirtschaft. Sie schaffen Arbeitsplätze, Innovation und Wachstum. Infolge der Pandemie und der verschiedenen wirtschaftlichen Auswirkungen sind ihre Aktivitäten jedoch beeinträchtigt. In einer gemeinsamen Veröffentlichung stellen die Handelskammer und die Union des entreprises luxembourgeoises (UEL) Handlungsmöglichkeiten vor, die das Wirtschaftsgefüge der KMU stärken können. Eine Reihe gezielter steuerlicher Maßnahmen soll für ein nachhaltiges Wachstum und die Diversifizierung der Wirtschaft Luxemburgs sorgen.

Die 37.900 KMU in Luxemburg bilden 99,5% der Unternehmen im nichtfinanziellen Bereich der Marktwirtschaft des Landes und beschäftigen 202.210 Personen (59,2% der Gesamtbeschäftigung in den Sektoren Industrie, Baugewerbe, Handel und Dienstleistungen). In den letzten Jahren haben sie schwierige Zeiten mit aufeinanderfolgenden Krisen überstanden, von Covid, über Materialknappheit, Inflationssteigerungen und Energiekrisen. In den Jahren 2022 und 2023 mussten sie fünf Indextranchen hinnehmen, wodurch sich die Arbeitskosten verteuerten, ohne dass sie diese notwendigerweise auf ihre Preise umlegen konnten. Ihre Rentabilität wurde auf eine harte Probe gestellt. Die Erzielung von Gewinnspannen ist jedoch eine unabdingbare Voraussetzung für strategische Investitionen, die Modernisierung ihrer Infrastruktur, die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, die den Erwartungen der Kunden entsprechen, und generell für den ökologischen und digitalen Wandel.

Darüber hinaus hat der Unternehmergeist seit der Pandemie an Boden verloren. Im Jahr 2022 liegt Luxemburg laut der internationalen Rangliste des Global Entrepreneurship Monitor mit 7% auf Platz 39 (von 49 Ländern) für den Anteil der Erwachsenen, die ein neues Unternehmen gründen oder leiten. Die Angst vor dem Scheitern, der fehlende Zugang zu Finanzmitteln und die verwaltungstechnische Komplexität erklären zum Teil die Zurückhaltung bei der Aufnahme oder Aufrechterhaltung einer selbstständigen Tätigkeit. Darüber hinaus ist der Status der Selbstständigkeit wenig attraktiv oder sogar unsicher.

Die Notwendigkeit, Unternehmergeist und Unternehmertum zu unterstützen, ist offensichtlich. Um hier voranzukommen, ist die Besteuerung ein wichtiger Handlungshebel. In einer neuen gemeinsamen Veröffentlichung aus der Reihe „Eco News Flash“ stellen die Handelskammer und die UEL rund zwanzig konkrete steuerliche Maßnahmen zusammen, um im Vorfeld der Parlamentswahlen und der Bildung einer nächsten Regierungskoalition eine neue Dynamik zu entfachen.

„Durch steuerliche Hebel können wir gezielt und effizient handeln, um den dringenden Bedarf der KMU zu decken, insbesondere was die Attraktivität für qualifizierte Arbeitskräfte und die Fähigkeit zur Anpassung an den technologischen Wandel betrifft. Wir brauchen Instrumente, die es uns ermöglichen, die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft wieder anzukurbeln“, so Carlo Thelen, Generaldirektor der Handelskammer.

„Das Thema Steuern muss in der neuen Legislaturperiode in den Mittelpunkt gerückt werden. Wir müssen jedem Wirtschaftsakteur, auch den KMU, ein starkes Signal geben, indem wir gezielte steuerliche Maßnahmen umsetzen. Wir dürfen nicht vergessen, dass die KMU das Rückgrat des innovativen Ökosystems des Landes bilden und im Dienste einer prosperierenden und nachhaltigen luxemburgischen Wirtschaft stehen“, betont auch Jean-Paul Olinger, Direktor der UEL.

Die gemeinsame Veröffentlichung legt den Schwerpunkt auf Vorschläge zur Unterstützung von Selbstständigen, zur Unterstützung von Unternehmen bei der Suche nach qualifizierten Arbeitskräften, bei der Entwicklung und dem Erfolg des ökologischen und digitalen Wandels sowie bei der Gestaltung der Unternehmensnachfolge.