Ein umfangreicher sozialer Kalender

04.11.2022

Der angespannte sozioökonomische Kontext mit erheblichen Auswirkungen auf Bürger, Arbeitgeber und öffentliche Finanzen hat auch das System der sozialen Sicherheit nicht verschont, das ebenfalls von den Auswirkungen der Krise betroffen ist.

Die UEL vertritt die Arbeitgeber in den Entscheidungsgremien der Gremien der Institutionen der sozialen Sicherheit, die zum Ende des Jahres einen vollen Kalender haben.

Kranken- und Mutterschaftsversicherung

Die Tagesordnung der Kranken- und Mutterschaftsversicherung (AMM) umfasst insbesondere die Dossiers der Umstellung auf die ambulante Versorgung, die Verhandlungen mit den Leistungserbringern, die Digitalisierung, die Erstattung neuer Leistungen, den aus dem Gesondheetsdësch hervorgegangenen Plan National Santé 2030, seine Finanzierung und eine entsprechend koordinierte Strategie. Somit stehen in nächster Zeit viele Entscheidungen an, und dies in einem krisenhaften Kontext. In der Tat hat die Gesundheitskrise die Finanzen der AMM und ihre Reserven weiter geschwächt. Daher ist es wichtig, eine verantwortungsvolle Gesundheitspolitik zu betreiben, was wir übrigens auch auf der Sitzung der Quadripartite am 19. Oktober bekräftigt haben.

Wir haben eines der besten Gesundheitssysteme der Welt und können stolz darauf sein. So großzügig es ist, so teuer ist es auch. Für die UEL ist es von entscheidender Bedeutung, ein leistungsfähiges und zugängliches Gesundheitssystem zu gewährleisten und gleichzeitig seine finanzielle Tragfähigkeit und die Rechenschaftspflicht aller Beteiligten sicherzustellen.

Rentenversicherung

Unsere Rentenversicherung (RV) gehört ebenfalls zu den großzügigsten der Welt, was wir begrüßen. Wie einige jedoch festgestellt haben, stellt sich die Frage nach ihrer Nachhaltigkeit: Ein ab 2027 defizitäres System, eine für 2047 erwartete Erschöpfung der Reserven und eine immer älter werdende Bevölkerung – die Problematik der Nachhaltigkeit des luxemburgischen Rentensystems ist also real. Trotz der verabschiedeten Reformmaßnahmen bleibt das Grundproblem bestehen. Da sich die Regierung dessen bewusst ist, hat sie den Wirtschafts- und Sozialrat (CES), in dem ihre Vertreter und die Sozialpartner vertreten sind, mit der Ausarbeitung einer Stellungnahme bis 2023 beauftragt. Die UEL und ihre Mitglieder beteiligen sich an den Arbeiten und sind der Meinung, dass kleine Anpassungen zum jetzigen Zeitpunkt einfacher und gerechter sind – für die heutigen Bewohner und für die zukünftigen Generationen – als große Veränderungen zu einem späteren Zeitpunkt.

Hinzu kommt die alle fünf Jahre stattfindende Überprüfung der Anlagestrategie 2023-2027 des Kompensationsfonds, des Reservefonds unseres BU-Systems, der seine 2010 begonnene Strategie als verantwortungsbewusster Investor ausweiten wird.

Unfallversicherung

Durch ihr Engagement im Bereich der Arbeitsunfälle in der Strategie VISION ZERO setzen sich die UEL und die Arbeitgeber seit ihrer Gründung und über den gesetzlichen Rahmen hinaus für die Prävention von Arbeitsunfällen ein. In diesem Zusammenhang fand am 26. Oktober in der Luxexpo die 15. Ausgabe des Forums für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz statt, das von der AAA, der UEL und dem INDR organisiert wurde. Es bot die Gelegenheit, die neuen Ziele 2023-2030 der nationalen Strategie VISION ZERO vorzustellen und alle Akteure, die für eine gute Politik der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz unerlässlich sind, zusammenzubringen, um für die Zukunft gezieltere sektorale Aktionen zu entwickeln. (lesen Sie die Pressemitteilung)

Es gibt also zahlreiche und vielfältige Aktionsbereiche für die UEL in Zeiten des Vorwahlkampfes.

Die UEL wiederholt ihren Appell an alle Beteiligten: Erhalten wir unsere sozialen Sicherungssysteme im Interesse der heutigen und zukünftigen Generationen. Dazu bedarf es geeinter, verantwortungsbewusster und weitsichtiger Manager und Visionäre.